Wunderbare Tage in Stargard und Umgebung

Niedergeschrieben von
Beate und Peter Seymer
aus Gifhorn
Dahlienweg 4, 38518 Gifhorn

Freitag, den 25.04.2014

Wir hatten eine gute Anreise nach Stargard mit einer Pause in Buckautal, Fahrzeit ca. fünf Stunden. Besonders zu erwähnen wären die großen weiten Rapsfelder in Polen, sie blühten schöner und beeindruckender als bei uns. Wir haben die Reise eben zur richtigen Jahreszeit gemacht. In Stargard angekommen, sind wir direkt zu unseren Freunden Danuta und Erhard Grünbauer gefahren. Mit beiden verbrachten wir noch eine nette Stunde bei der deutschen Minderheit. Anschließend ins Hotel „Spichlerz" in Stargard. Der Hotelwirt Zdzislaw Kosikowski freute sich über das Wiedersehen ebenso wie die Herrschaften vom Heimatkreisausschuss, Jürgen Willbarth, das Ehepaar Luczkowski aus Elmshorn, das Ehepaar Ueckert mit Sohn Thomas, sowie auch als Gast Wolfgang Riemann aus Heidelberg. Nach dem gemeinsamen Abendessen gab es viel zu erzählen und die Zeit verging wie im Flug.

Beate und Peter Seymer

Samstag, den 26.04.2014

Nach dem Frühstück ging die ganze Gruppe in das neue archäologische-historische Museum der Stadt Stargard in der renovierten Bastei, Blockhausturm, wo wir vom Museumsdirektor und einer Mitarbeiterin bereits erwartet und durch das Museum geführt wurden. Die Ausstellung im Museum spiegelt die Geschichte Stargards in Höhen und Tiefen wieder in erfolgreichen und negativen Zeiten.

Wunderbare Tage2

Wunderbare Tage3

Herr Erhard Grünbauer hat mir, Beate Seymer, anschließend den ehemaligen jüdischen Friedhof und das ganze Krankenhausgelände gezeigt. Ebenso die Jobstschulen in der Schröderstraße, hier waren deutsche Kriegsgefangene untergebracht. Ferner das Gelände der Gärtnerei Brandt, hier wurden verstorbene deutsche Kriegsgefangene beigesetzt, später erfolgte eine Umbettung auf den deutschen Soldatenfriedhof in Glin bei Neumark.

vor dem Museum

Die Reisegruppe vor dem Museum

Nach einer kurzen Pause im Hotel fuhren wir nach Massow. Hier wurde die Großmutter von Peter Seymer, Wilhelmine Schwichtenberg, geboren. Wir haben uns das Haus in der Marktstraße angesehen, wo einst Verwandte lebten. Am Ende des Ortes befindet sich der Mlynskie-See (Warsower See). Wir begrüßten einen riesigen Kastanienbaum und entdeckten eine alte Mühle (Warsower Mühle). In der Stargarder Straße Nr. 3 befand sich das ehemalige Anwesen der Schwichtenbergs. Alle alten Gebäude waren plattgemacht. Dafür stehen jetzt einige Neubauten und ein alter Bau auf dem sonst verwilderten Gelände. Ferner haben wir uns noch das Innere der Pfarrkirche, eine Kapelle am Ortseingang und die vollkommen erhaltene Stadtmauer angesehen.

Nach dem gemeinsamen Abendbrot fuhren wir noch zu Familie Grünbauer. Es wurden kleine Geschenke überreicht und am Computer alte Fotos und der Bericht über unseren Stargard Besuch im September 2013 vervollständigt. Erst nach Mitternacht waren wir wieder im Hotel.

Sonntag, den 27.04.2014

Eisturm und Blockhausturm

Nach dem wie immer reichhaltigen Frühstück sind wir zur Johannisstraße und auch in die Johanniskirche gegangen. Diese war zum Gottesdienst sehr gut besucht, zumal der polnische Papst Johannes Paul II. an diesem Sonntag in Rom heilig gesprochen wurde und dies auch für die Gottesdienstbesucher eine große Ehre war. Unser Spaziergang führte uns nochmal an die Stelle, wo Peter im Krieg gewohnt hatte, Johannesstraße und Rosenberg, weiter zum Mühlentor und zurück. Gegen Mittag sind wir nach Lenz (liegt nördlich, zwischen Stargard und Massow) gefahren. Hier wurde der Großvater von Peter Seymer, August Lüpke, geboren. Wir haben uns die Kirche von aussen angeschaut, sie war leider verschlossen. Plötzlich kam eine Frau: „Guten Tag" und machte uns mit Handzeichen begreiflich, dass sie den Schlüssel für die Kirche hole. Bemerkenswert: Ein typisch alter Großer Kirchenschlüssel. In der Kirche selbst bewegende Momente, da das Innere und die Einrichtung der Kirche seit Jahrzehnten unberührt geblieben sind. Zur Zeit wird das Innere des Kirchturms renoviert. Lenz ein beschaulicher kleiner Ort.

Ab 15 Uhr war die Gruppe - bestehend aus neun Personen - bei Familie Grünbauer zum Kaffee und warmen Abendessen eingeladen. Danuta's Backkunst zauberte Käsekuchen, Rhabarberkuchen und als Krönung eine Erdbeertorte für uns. Fazit: typisch polnisch. Typisch bayrisch dann das Abendessen: Haxen, Sauerkraut und als Beilage Kartoffeln. Ein 3-faches Hoch den Gastgebern. Der Abend klang mit Danuta, Erhard und uns feuchtfröhlich aus, dann mit dem Taxi ins Hotel „Spichlerz".

Montag, den 28.04.2014

Nach dem Frühstück Abschied von der Gruppe, denn sie blieb nur bis Montag. Unser Weg führte uns nun in das ehemalige Gröningsche Gymnasium (jetzt ein Lyzeum) zu der Lehrerin Frau Magdalena Roszak. Sie unterrichtet u.a. Deutsch und wir lernten sie mit einer Gruppe beim Schulbesuch im September 2013 kennen. Seit dem halten wir einen losen Kontakt miteinder. Sie empfing uns in einer verlängerten Pause und freute sich uns zu sehen. Wir brachten ihr Informationsmaterial von der Schule unserer Enkelin und kulturelle Begleithefte der Stadt Gifhorn mit. Im Verlauf des Vormittags sind wir mit Danuta und Erhard shoppen gegangen. Danuta führte uns in ein Bernsteingeschäft, wo wir unsere Vorstellung vom Kauf einiger Bernsteinschmuckstücke verwirklichen konnten. Auch hier fungierte Danuta als Dolmetscherin. Ein Dankeschön an Danuta. Nun ging es noch in zwei Supermärkte und in ein Fleischereifachgeschäft, denn wir wollten u.a. polnische Spezialitäten mit nach Hause nehmen.

Wir beiden haben nochmals einen Spaziergang in der nahen Umbebung vom Hotel gemacht und wir haben uns den Krankenhauskomplex gemeinsam angesehen. Zuvor haben wir mit Zdzistaw Kosikowski auf der Hotelterrasse gesessen und er erzählte über Stargard einst und jetzt, sowie aus seinem beruflichen und privaten Umfeld.

Dienstag, den 29.04.2014

Am Dienstagvormittag war die schöne Zeit in Stargard zu Ende. Nach einer kurzen Verabschiedung bei Danuta und Erhard traten wir die Heimreise an. Gerne denken wir an die schöne Zeit mit guten Freunden.

 

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