Bundesministerium des Innern

Bundesministerium des Innern

Sozial-Kulturelle Gesellschaft
der deutschen Minderheit
Ortsgruppe Stargard
ul. I. Brygady 35 pok. 401
PL73-110 Stargard Szczec.

Besuch der Ortsgruppen Stargard und Arnswalde
bei der Ortsgruppe Schivelbein am 24.05.2014

organisiert durch die Ortsgruppe Stargard

Stargard, den 24.05.2014

Um  eine Abwechslung im Vereinsleben unserer Ortsgruppe zu ermöglichen, organisieren wir jeden Frühling eine Fahrt durch Hinterpommern (wir haben darüber berichtet). So konnten unsere Mitglieder in vergangenen Jahren die Ortschaften in der Nähe von Stargard besuchen und sich mit der Geschichte vom Pommernland vor Ort vertraut machen.

Schivelbein Begrüßung

Begrüßung in Schivelbein

In diesem Jahr wagten wir etwas Neues und unternahmen zusammen mit der Ortsgruppe Arnswalde eine Fahrt nach Schivelbein, um die dortige Ortsgruppe der Deutschen Minderheit kennenzulernen und Erfahrungen auszutauschen. Die Idee entstand aus einem ganz praktischen Grund: Es ist gut, andere Kollegen zu besuchen und die Situationen in einzelnen Ortsgruppen, am besten im direkten Gespräch, zu vergleichen. Außerdem können solche Projekte mit der finanziellen Unterstützung seitens des Bundesministeriums des Innern  rechnen, weil sie der Konsolidierung der Begegnungsstätten der Deutschen Minderheit in Polen förderlich sind. Und in der Tat: Trotz einiger bürokratischen Hürden wurde unser Projekt (so heißen diese Maßnahmen offiziell) gefördert, indem das BMI etwa 80% der Kosten übernommen hatte. Das war entscheidend für das Gelingen des Projektes (sonst hätten wir es nicht durchführen können), und wir bedanken uns ausdrücklich bei allen Verantwortlichen!

Die Vorbereitungsphase nahm mehrere Monate in Anspruch und machte zwei Dienstreisen erforderlich: Im März besuchten wir sowohl Arnswalde als auch Schivelbein, um Einzelheiten abzusprechen. Und obwohl wir auf keine diesbezüglichen Erfahrungen zurückgreifen konnten, gab es keine Panne bei der Organisation und der Durchführung des Projekts. Sogar die gefürchtete Endabrechnung erwies sich als unproblematisch dank der unschätzbaren Hilfe von der Koordinatorin des VDG (Verband der Deutschen Gesellschaften in Polen mit Sitz in Oppeln/OS.) Frau Joanna Kaminska. Auch ihr gilt unser aufrichtiger Dank für die gute Zusammenarbeit.

Schivelbein Begrüßung

Teilnehmer aus Schivelbein, Arnswalde und Stargard

Im Rückblick können wir feststellen, dass unser Besuch in Schivelbein nicht ohne Folgen geblieben ist: Am 26.Juli wird unsere Ortsgruppe die Kollegen in Arnswalde besuchen, von wo sich beide Ortsgruppen der Deutschen Minderheit zur Besichtigung der alten Zisterzienserklosteranlage nach Marienwalde begeben werden. Auch über diese Initiative wird einmal berichtet werden. Und wir hoffen auf den Gegenbesuch aus Schivelbein  - vielleicht zur Einweihung unserer neuen Begegnungsstätte?
 
Wie das Projekt im einzelnen realisiert wurde, können Sie dem nachstehenden  Bericht entnehmen. Mag er etwas trocken wirken (in dieser Form wurde er übrigens an das BMI geschickt), so gibt er die Ereignisse und unsere Eindrücke präzise wieder.


Bericht über das Projekt

„Die Deutsche Minderheit in Hinterpommern – Ortsgruppen Stargard und Arnswalde/Choszczno besuchen die Ortsgruppe Schivelbein/Swidwin.“

Federführend durchgeführt durch die Ortsgruppe Stargard

Stargard, den 24.05.2014

 

Von 23.05.-24.05.2014 wurde ein zweitägiges Projekt unter dem Titel „„Die Deutsche Minderheit in Hinterpommern – Ortsgruppen Stargard und Arnswalde/Choszczno besuchen die Ortsgruppe Schivelbein/Swidwin“  zum Teil in der Begegnungsstätte der Deutschen Minderheit Ortsgruppe Stargard, zum Teil in Schivelbein durchgeführt, an dem insgesamt  50 Personen teilgenommen haben. Zu den Teilnehmern haben Mitglieder der deutschen Minderheit aus Stargard (26 Personen), aus Arnswalde/Choszczno (6) und aus Schivelbein/Swidwin (18), Männer und Frauen im Alter von 20 bis 80 Jahre, gezählt.

Spaziergang durch Schivelbein

Spaziergang durch Schivelbein

Am ersten Tag, dem 23.05.2014 wurde von einem der Projektbetreuer (Herr Nycz) ein einleitender Vortrag zum Thema „Die Geschichte der Stadt Schivelbein und deren Sehenswürdigkeiten“ gehalten. Besonders interessant war die kurze Bilderpräsentation, die anhand der Internetrecherchen erstellt werden konnte. Im Anschluss daran stellten die Teilnehmer Fragen, die sachkundlich beantwortet wurden.  Damit konnten die Teilnehmer zur Erforschung der Lokalgeschichte animiert werden und sich auf die bevorstehende Integrationsfahrt vorbereiten. Dabei konnte die Begegnungsstätte der deutschen Minderheit in Stargard intensiv genutzt werden. An diesem Teil der Veranstaltung nahmen 22 Personen teil – Mitglieder der Ortsgruppe Stargard.

Schivelbein Innenhof Schloss

Innenhof vom Schloss in Schivelbein

Am zweiten Tag, dem 24.05.2014  fuhren zwei Ortsgruppen (DFK Stargard und DFK Arnswalde, insgesamt 34 Personen) mit einem Bus nach Schivelbein zusammen. Während der Fahrt hielt Herr Nycz noch einmal seinen Vortrag vom Vortag (in gekürzter Form), damit die Kollegen aus Arnswalde sich mit der Stadtgeschichte von Schivelbein vertraut machen konnten. In Schivelbein wurden die angekommenen Gäste von der dortigen Ortsgruppe  offiziell empfangen. Die Teilnehmer wurden vorgestellt, die Vorstände bekamen die Möglichkeit, sich persönlich kennenzulernen und erste Gespräche zu führen.

Denkmal Virchow

Gedenkstein Rudolf Virchow (1821-1902), deutscher Arzt, Begründer der modernen Pathologie

Danach wurde ein  gemeinsamer Spaziergang durch die Stadt unternommen. Die abwechselnd in der deutschen und der polnischen Sprache gehaltene Stadtführung war der Pflege der Muttersprache mit Sicherheit förderlich und veranschaulichte die turbulente Geschichte der Stadt. Des weiteren lernte die Gruppe die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt kennen, einschließlich des Rudolf-Virchow-Gedenksteins. Für Interessierte bestand die Möglichkeit, das Museum im Schivelbeiner Schloss zu besuchen, was leider aber nur den jüngsten Teilnehmern vorbehalten blieb (behindertenungerechte Treppen waren für viele ältere Teilnehmer  zum unüberwindbaren Hindernis geworden).

Schivelbein an der Kirche

Schivelbein an der Kirche

Danach fuhren alle Teilnehmer zu einem nahegelegenen Grillplatz, wo ein kleiner Imbiss angeboten wurde. Dabei konnten die Mitglieder aller drei Ortsgruppen einander besser kennenlernen und die Vorstände ihre Erfahrungen austauschen. Neben gemeinsamen Problemen wurden auch  Besonderheiten einzelner Ortsgruppen ausführlich zur Sprache gebracht. Obwohl es das erste Treffen dieser Art war, herrschte eine gute und vertrauensvolle Atmosphäre. Deshalb wurde unter anderem abgesprochen, dass ein Gegenbesuch baldmöglichst organisiert werden sollte, um die gerade geknüpften Kontakte weiter zu pflegen. Das ungezwungene Beisammensein von insgesamt 50 Teilnehmern war richtungsgebend und trug entschieden zur geplanten Intensivierung der weiteren Zusammenarbeit der drei Ortsgruppen bei.

Picknick in Schivelbein

Picknick in Schivelbein

Als die Teilnehmer aus Stargard und Arnswalde wenige Stunden später nach Stargard zurückgekommen waren, versammelten sich alle noch einmal  in der Begegnungsstätte der deutschen Minderheit  und werteten die Ergebnisse der Integratrionsfahrt aus. Dabei wurde festgestellt, dass alle gesetzten Ziele (Integration der Ortsgruppen in der Region, intensive Nutzung der Begegnungsstätte in Stargard, Erforschung der Lokalgeschichte, Knüpfen persönlicher Kontakte usw.) erreicht wurden. Die Bilder, die während der Integrationsfahrt gemacht worden waren, wurden auf dem Notebook vorgeführt, wobei die Abzüge für die Wandzeitung erst entwickelt werden mussten. Es wurde auch über einen Bericht diskutiert, der demnächst im Internet auf der Homepage des HKA www.heimatkreis-stargard.de veröffentlicht wird. Im Schlusswort bedankte sich der Projektbetreuer Herr Buda für die aktive Teilnahme  und wünschte ein erholsames Wochenende.

Picknick in Schivelbein

Picknik in Schivelbein

Das Projekt, das mit Mitteln des Bundesministeriums des Innern der Bundesrepublik Deutschland gefordert wurde, ist bei allen Teilnehmern sehr gut angekommen. Als Eigenanteil der Ortsgruppe sind vor allem das ehrenamtliche Engagement der leitenden Teilnehmer sowie die teilweise Übernahme der Bewirtungs- und Fahrkosten zu nennen. Gute Erfahrungen, die bei der Durchführung gemacht worden sind, werden den Ortsgruppen der deutschen Minderheit aus Stargard, Arnswalde und Schivelbein  behilflich sein, in Zukunft ähnliche Projekte reibungslos durchzuführen.

Piotr Nycz

pnw1965@gmail.com

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