Sozial-Kulturelle Gesellschaft
der deutschen Minderheit
Ortsgruppe Stargard
Übergabe der Kinderbücher an die ehemalige
Jobstschule
in der Schröderstraße am 6.12.2011
Während des Stargarder Treffens 2011 besuchten einige Teilnehmer ihre alte Jobstschule, wo sie vor mehreren Jahrzehnten die Schulbank gedrückt hatten. Es war für sie ein eindrucksvolles Erlebnis, über das die Pommersche Zeitung berichtete. Auch auf der Seite des Heimatkreises ist ein Augenzeugenbericht zu lesen – unter dem Titel „Besuch in der Jobstschule“.
Eingeleitet und alle Vorbereitungen für den Besuch getroffen hatte Frau Ilona Stuber, die unserer Ortsgruppe zwar erst vor kurzem beigetreten war, aber viele neue Ideen und Anregungen zur Belebung unserer Aktivitäten mitgebracht hatte. Auf ihre Initiative als der pensionierten Lehrerin hin geht auch unsere neueste Aktion, die ausgerechnet am Nikolaustag durchgeführt wurde: Die feierliche Übergabe der von den alten Stargardern gespendeten deutschen Kinderbücher.
Frau Stuber stellte ihre Idee bereits im Frühsommer vor, und wir griffen sie nach einigem Überlegen (die Sache war uns neu d.h. wir hatten trotz 20jährigem Bestehen noch keine Erfahrungen mit der Unterstützung einer polnischen Schule) gern auf. Eine große Spendenaktion wurde ausgerufen, alle Freunde wurden um Hilfe gebeten. Der Heimatkreisausschuss Stargard wurde ebenfalls eingeschaltet und das Ergebnis ließ sich bald sehen: Nachdem der Reisebus im September 2011 nicht nur Teilnehmer an dem Heimattreffen sondern auch inzwischen gespendete Bücher gebracht hatte, verfügten wir über mehrere Dutzend diverser Kinderbücher, die für erste Unterrichtsjahre geeignet erschienen. An dieser Stelle vielen Dank an alle Spender, die sich engagiert haben! Wir haben in der Folgezeit die Bücher grob sortiert, gaben noch einige aus unserer eigenen Bibliothek dazu, so dass am Ende zwei schwere Pappkartons abholbereit standen. Und an welchem Tag macht man am liebsten Geschenke? Naja, entweder am Nikolaustag oder am besten zu Weihnachten. So lange warten wollten wir aber nicht, und deshalb entschlossen wir uns, den Nikolaus zu spielen und die Schule am 6. Dezember zu besuchen.
Der Termin wurde ohne weiteres vereinbart, und pünktlich um 10 Uhr erschien unsere dreiköpfige Abordnung in der Jobstschule: die Initiatorin Frau Ilona Stuber, die Organisatorin Frau Halina Sobczak und der diesmal als Autofahrer und Lastträger agierende Herr Piotr Nycz. Wir wurden sehr freundlich durch die Lehrerschaft (vertreten unter anderem durch die Direktorin, die Deutsch- und Englischlehrerinnen) empfangen und in ein helles Klassenzimmer im Erdgeschoss geführt. Dort übergaben wir die mitgebrachten Bücher samt einer Urkunde in deutscher Sprache der leitenden Deutschlehrerin, die sich gleich an beide Kartons heranmachte, um zu begutachten, ob sie die Bücher im Unterricht einsetzen kann.
Sie und Frau Direktorin schienen mit den vielen bunten Büchern sehr zufrieden zu sein – auch wir bekamen eine kleine Danksagung in deutscher Sprache. Bei anschließendem Kaffee und Kuchen bot sich die Gelegenheit, sich etwas besser kennenzulernen und die eventuelle Erweiterung weiterer Kontakte zu besprechen. Die ehemalige Jobstschule, jetzt das Gymnasium Nr.2 ist auf der Suche nach einer deutschen Partnerschule, am besten in der Grenzregion (aber nicht unbedingt). Daher unsere Frage und Bitte an Sie, liebe Leser: Kann jemand von Ihnen dabei behilflich zu sein, eine Verbindung zu einer deutschen Schule herzustellen? Von solchen Kontakten würden ja wir alle profitieren!
Ein obligatorisches gemeinsames Foto beendete den Besuch der deutschen Minderheit in der ehemaligen Jobstschule. Wir verbrachten dort kaum eine Stunde (wir wollten unsere Gastgeberinnen ja nicht von der Arbeit abhalten) und verließen das immer noch imposante Gebäude mit guten Gefühlen. Mögen die Bücher den Kindern die deutsche Sprache beherrschen helfen! Und wer weiß, vielleicht war dies eben der erste Besuch und die nächsten folgen bald?
Piotr Nycz
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