Augustiner-Klosterkirche in Stargard in Pommern

Dietrich Otto
dietrichotto@arcor.de

Mai 2005

Die Augustiner sind ein Bettelmönchorden. Die Gründung ihres Klosters in Stargard in der unteren Johannisstraße wird 1199 vermutet. Bald danach wird eine Kirche gebaut worden sein. Es ist bekannt, dass es von 1292-1298 einen Mauerstreit gab. Die Augustiner hatten eine Kirche mit starken Mauern errichtet, weigerten sich aber, sich am Bau der Stadtmauer zu beteiligen. 1311 wurde die Kirche eingeweiht. 1635 beim großen Stadtbrand während des 30-jährigen Krieges wurde die Klosteranlage nebst Kirche vernichtet. Ab 1671 war der Chor der Kirche wieder zum Gottesdienst benutzbar. 1682 wurde die Kirche auf Kosten des Großen Kurfürsten für Gottesdienste der reformierten Gemeinde instand gesetzt.

Augustiner Kloster

Auf dem Ruinenfeld des nicht wieder aufgebauten Klosters wurde 1805 das neue Gröningsche Gymnasium gebaut. 1806 diente die Kirche als Stroh- und Heumagazin der französischen Besatzungstruppen. 1819 wurde die Augustinerkirche zur Gewinnung von Straßenschotter abgebrochen. Der Grund war wohl weniger die Baufälligkeit, es gab keinen Verwendungszweck mehr für die Kirche. Bei der Anlage von Splittergräben wurden 1943 die Fundamente größtenteils freigelegt.

Joachim Stampa hat auf der Grundlage seiner Untersuchungen eine Zeichnung der Kirche angefertigt und sich zu den vermutlichen Maßen geäußert. Es war eine dreischiffige Hallenkirche mit einer ebenen Decke in romanischer Bauart. Der Chor war gewölbt. In ihrer Blütezeit vor dem Brand von 1635  konnte sie mit den anderen beiden großen Kirchen in Stargard konkurrieren.

 

Maße der Augustiner Kirche

Länge 75 m
davon Langhaus 40 m
davon Chor 27 m
davon Vorhalle 3 m
davon durch Anbau von Gilden Kapellen am Chor 5 m
Breite Langhaus 21 m
davon Mittelschiff 9 m
davon Seitenschiffe je 6 m
Breite Chor 16 m
Dachfirst Chor 33 m
Mauerhöhe des Kirchenschiffs 19 m
Dachfirst des Kirchenschiffs 38 m
Höhe des kleinen Uhrenturms 48 m

Quellen:

Joachim Stampa "Stargard in Pommern und seine Gotteshäuser", 1975 Eigenverlag

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