Sozial-Kulturelle Gesellschaft
der deutschen Minderheit
Ortsgruppe Stargard
Bericht über die Teilnahme an der Einweihung eines Gedenksteins in Saatzig am 21.5.2011
Stargard, den 21.5.2011
Zu den Aufgaben der deutschen Minderheit gehört vor allem die Pflege der eigenen Identität, deren wichtiger Bestandteil das Wissen um die eigene Herkunft und die Sorge um das geschichtliche Erbe der Vorfahren bilden. Deshalb pflegt unsere Ortsgruppe die Gedenkstätte auf dem Stargarder Friedhof, deshalb nehmen die Mitglieder an den Einweihungen deutscher Gedenksteine im Kreis Saatzig regelmäßig teil.
Kriegerdenkmal 1914-1918 in Rehwinkel
Auch das Jahr 2011 brachte eine Einladung zur Einweihung einer deutschen Gedenkstätte unweit von Stargard mit sich: Nachdem in vergangenen Jahren in so vielen kleinen Ortschaften (u.a. Kremmin, Ball, Grassee) Gedenkstätten errichtet worden waren, kam die allen bekannte Ortschaft Saatzig, nach der einmal der Kreis benannt wurde, am 21.05.2011 an die Reihe. Da der Termin uns schon seit dem Treffen auf dem Golm im März 2011 bekannt war, hatten wir Zeit genug, um diesmal eine vierzehnköpfige Fahrgemeinschaft mit 4 Pkws zu bilden. Unsere Schatzmeisterin Frau Halina Sobczak konnte noch ein farblich passendes Grablicht besorgen, das während der Feierlichkeiten im Namen unserer Ortsgruppe vor dem eingeweihten Gedenkstein in Saatzig gestellt werden sollte. Schade, dass sie persönlich nicht dabei sein konnte: Ausgerechnet an diesem Samstag war sie in Travemünde, wo sie zusammen mit zwei anderen Frauen aus unserer Ortsgruppe an einem interessanten Seminar teilnahm.
Wir gedenken der
ehemaligen Einwohner
Rehwinkels
2. Juni 2007
Laut Programm fuhren wir am sonnigen Samstagvormittag zunächst nach Rehwinkel, wo um 11 Uhr ein ökumenischer Gottesdienst von dem katholischen Ortspfarrer und dem eigens aus Penkun angereisten evangelischen Pastor Bernhard Riedel abgehalten wurde. Im Anschluss legten wir Blumen vor dem 2007 eingeweihten Gedenkstein in Rehwinkel nieder. Bevor wir dann zum eigentlichen Ziel weiterfuhren, nahmen wir mit Freude die Einladung der polnischen Dorfbewohner von Rehwinkel zum Kaffee im dortigen Gemeindehaus an. Gestärkt und erfreut, alte Bekannte wiederzusehen, begaben wir uns dann nach Saatzig, wo eine zweisprachige Andacht um 14 Uhr in der improvisierten Kapelle (früher ein Dorfkonsum) stattfand. In seiner Predigt mahnte Pastor Riedl zum Frieden und zu der Versöhnung zwischen Polen und Deutschen. Das gemeinsame „Vater unser“ verlieh seinen Worten Nachdruck und verband die sichtlich berührten Anwesenden.
Einweihung des Gedenksteins in Saatzig
Anschließend gingen gemeinsam alle Teilnehmer aus der Kirche auf den Platz unweit der Straßenkreuzung, wo die eigentliche Einweihungszeremonie der mit beiden Nationalfarben geschmückten Gedenktafel stattfand. Dort konnten wir unser mitgebrachtes Grablicht anzünden und ein Erinnerungsfoto machen. Die neu eingerichtete Gedenkstätte wird angemessen unzählige Generationen würdigen, die in Saatzig gelebt und gearbeitet hatten. Nach der würdigen Feierstunde bei herrlichem Wetter folgten wir der Einladung der polnischen Dorfbewohner zum Imbiss im schön renovierten Dorfklub. Bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen führten wir zahlreiche Gespräche mit anderen Gästen. An dieser Stelle wollen wir uns bei dem Vorsitzenden des HKA-Saatzig Herrn Horst Born für die Einladung zur Einweihung bedanken. Es war für ihn sicher nicht einfach, alles zu organisieren und für den reibungslosen Ablauf zu sorgen. Viel, viel mühsame Arbeit stand dahinter. Große Anerkennungsworte gelten auch den polnischen Gastgebern, die für alles vorbildlich gesorgt hatten. Die Stimmung war so gut und die Gespräche so interessant, dass wir gar nicht merkten, dass wir uns verabschieden mussten.
Voller tiefer Eindrücke von der Einweihung in Saatzig kamen wir gegen 17.00 Uhr nach Stargard zurück. Das bewiesene Interesse unserer Mitglieder an den deutschen Gedenkstätten lässt hoffen, dass unsere Ortsgruppe bei der nächsten Einweihung ebenso zahlreich vertreten sein wird.
Piotr Nycz
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